Ein Blick hinter die Kulissen der Syltfähre
Wie eine rote Schnur sieht sie aus – die dünne Linie auf der Anzeigentafel ganz oben auf der Brücke der „Syltexpress„. Sie beschreibt die Route zwischen List und Havneby auf der dänischen Insel Rømø und folgt dabei einem naturgegebenen Priel im Wattenmeer, der der Fähre bis zu neun Mal täglich als Fahrrinne dient.
Rein theoretisch hätte es damit in den 51 Jahren – seit der Eröffnung des Fährbetriebs 1963 bis heute – über 160.000 Fahrten geben müssen (Feier- und Schietwetter-Tage einmal ausgenommen). „Demnach müsste die Strecke aber ziemlich ‚durchgetreten‘ sein“, zwinkere ich Kapitän Öhm zu. „Bis zu 14 Meter ist die Fahrrinne tief – daran hat sich im Laufe der Jahre kaum etwas geändert.“, erklärt er abwesend und buksiert die 88 Meter lange und 16 Meter breite Fähre seelenruhig in den schmalen Lister Anleger. Reinste Millimeterarbeit!
Während der knapp 40 minütigen Fahrt herrscht in den öffentlich zugänglichen Bereichen der Fähre bunter Betrieb. Etwa im Bordrestaurant, in dem man ganz bequem – und sensationell gut – frühstückt, im „Travel Value Shop“, oder auf den vier Freidecks, auf denen man sich von einer langen Autofahrt entspannt und Seeluft um die Nase wehen lässt.
Der Betrieb hinter den Kulissen – sprich, hinter den Türen, die sich nur durch die Eingabe eines korrekten Zahlencodes öffnen lassen, gestaltet sich zwar etwas weniger bunt, aber deswegen nicht gleich weniger rege: Sei es die Navigationsarbeit auf der Brücke, der Kontrollgang zu den vier bis zu 4.000 Kilowatt erzeugenden Dieselmaschinen unter Deck, oder das Wenden von Pfannen und Umrühren in Töpfen in der Kombüse. Die bis zu 20 Mann/Frau starke Crew der Syltexpress weiß sich an Orten zu beschäftigen, die dem Fahrgast verborgen bleiben. Orten, unweit eines großartigen Nordseepanoramas, unweit salziger Luft und unweit der Vorfreude auf einen wunderbaren Syltaufenthalt.
Weitere Informationen zur Syltfähre erfahrt ihr hier:
www.syltfaehre.de
„Zu hören“ gibt’s die Fotos übrigens auf:
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