Hinter der stählernen Tür
eines verwitterten Zeitzeugen,
in dem selbst die Schatten
aus Beton gemacht zu scheinen.
Versteckt in den Dünen, verborgen unter Sand und Gras – aus Beton und Stahl, stumme Relikte des zweiten Weltkrieges. Sie berichten aus einer Zeit, in der es auf der Insel mehr Soldaten gab als Badegäste. Einer Zeit in der man eine Invasion fürchtete und aufgrund dessen Sylt, zu einer Festung ausbaute. Artilleriestände, Befehlzentralen, Ausschauposten, Lager, Lazarette. Die Rede ist von den Sylter Bunkern.
Im Verlauf des zweiten Weltkrieges wurde die Insel mehrfach von englischen Flugzeugen bombardiert. Vor allem Hörnum und Rantum waren das Ziel der Angriffe. Ein Großteil der Bomben viel allerdings ins Meer oder in die Dünen, sodass 1945 noch mehr als 50 Bunker an der Westküste und im Hinterland übrig blieben. Viele von ihnen wurden im Anschluss von den Britischen Besatzern zerstört – einige von den Syltern „verschüttet“ – so heißt es zumindest.
Bis auf ein paar wenigen Ausnahmen fristen Zeitzeugen dieser Art heute ein Dasein im Schatten der sonst so schillernden Insel. Ab und an sieht man ein paar Mauerwerke durch das Dünengras schimmern, hier und da läuft man an ihnen vorbei. Verwittert, veraltet, verrostet. Geheimnisvoll und irgendwie unheimlich.
Mitten in den Dünen des Jenslongtals, in der Nähe des Lister Ortseingangs, und der Öffentlichkeit unzugänglich, befindet sich ein ganz bemerkenswertes Exemplar, das in den 1930er Jahren zum Zwecke der Energieversorgung militärischer Anlagen errichtet wurde. Bemerkenswert deshalb, da die Struktur der Flachdachkonstruktion vergleichsweise gut erhalten ist und ein wesentlicher Teil des unterkellerten Stahlbetongebäudes über der Erde freiliegt. Der perfekte Ort für eine Serie mit Fotos für Sylt im Gegenlicht.
0 Kommentare