Hinter den Kulissen der Abfallentsorgung
Remondis in Rantum
Dass wir in einer Wegwerfgesellschaft leben, ist jedem bekannt. Auch hier auf Sylt wird da keine Ausnahme gemacht. Ganz besonders zur Hauptsaison bekommen das die 44 Mitarbeiter von Remondis, der Abfallbeseitigung in Rantum, zu spüren. Denn dann landet hier zu dem regulären Abfall der knapp 12.000 Einwohner auch noch der der Gäste und der aus der Gastronomie. „In Summe sprechen wir hier auf Sylt von einer Menge Abfall, die der Anzahl von etwa 50.000 Menschen entspricht, pro Jahr“, erklärt Geschäftsführer Volker Tybussek. 35.000 Tonnen Abfall werden jährlich auf der Insel produziert. Für eine Fläche von nur 99 Quadratkilometern ist das ganz schön beachtlich. Sieben bis 8.000 Tonnen davon sind Grünabfälle oder Bauschutt, die aufbereitet werden können. Für den Rest heißt es ab auf den Autozug und damit auf’s Festland. Rund 1.700 Mal verlässt auf diesem Weg der Unrat die Insel.
Wer das Gelände von Remondis einmal besuchen durfte, weiß: Müll sieht einfach überall gleich aus. Nassmüll, Papier, Plastik, elektronische Geräte, und und und. „Außer Sprengstoff, Munition und angereichtertem Uran nehmen wir hier sonst eigentlich alles auf.“, scherzt Tybussek. Dabei sei es schon sehr kurios, was oftmals so im Müll landet. So werden ganz regelmäßig Sachen von den Mitarbeitern herausgefischt, die eigentlich bis auf weiteres noch zu gebrauchen wären. „Wir nennen das den ’Schaufensterbummel’ – mal schauen, was diesmal so angelandet ist.“ Kuriose Gegenstände wandern dann gerne in die „Trophäensammlung“. Zum Beispiel ein knapp 1,5 Meter großer und unbeschädigter Leopard aus Porzellan, oder ein überdimensionales Malteser-Glas. „Die wirklich nützlichen Gegenstände stellen wir dann in unser ‘Geben- und Nehmen-Regal’. Hier kann sich jeder bedienen wer will oder auch reinstellen wer mag – zum Beispiel Altölkanister das alte Sofa, oder noch vollständig geschmückte Weihnachtsbäume.“
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